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  • Die Zuchtwertschätzung

    In Österreich wird die Zuchtwertschätzung im Auftrag der Landwirtschaftskammern mit Unterstützung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) durchgeführt. Die Zuchtwertschätzung für die verschiedenen Schaf- und Ziegenrassen wird im Auftrag des ÖBSZ von der Zucht Data EDV-Dienstleistungen GmbH, Wien durchgeführt. 

    Ziel der Zuchtwertschätzung ist die Erstellung einer Rangierung der Tiere einer Population gemäß ihrem züchterischen Wert. Die Zuchtwerte sollen den Landwirten eine Hilfe bei der gezielten Auswahl der besten männlichen und weiblichen Tiere für die Weiterzucht sein.

    Unter dem Zuchtwert versteht man die im Durchschnitt bei den Nachkommen wirksamen Erbanlagen.

    Mit dem Zuchtwert eines Tieres Soll nicht die eigene Leistung beurteilt werden, sondern die Leistung seiner Nachkommen, wenn es an durchschnittliche Paarungspartner angepaart wird. Das heißt, mit dem Zuchtwert sollen die Erbanlagen eines Tieres beurteilt werden. Der Zuchtwert eines Tieres ist im Gegensatz zu seinem Genotyp keine fixe, sondern eine variable Größe und ändert sich mti der jeweilgen Population, zu der man das betreffende Tier in Beziehung setzt. Der wahre Zuchtwert eines TIeres ist nur ein hypothetischer, grundsetzlich unbekannter Wert, weil die für seine Erfassung notwendigen Bedingungen in der Praxis nie zur Gänze erfüllbar sind.

    Die Milch-ZWS wird für das Ostfriesische Milchschaf, das Lacaune-Schaf und die Milch-Ziegenrassen Saaneziege, Gemsfarbige Gebirgsziege, Bunte Edelziege und Toggenburger Ziege durchgeführt. ALs Datengrundlage werden die Standardlaktationen (240 Tage) bis zur 8. Laktation verwendet. Die erste Laktation wird zusätzlich noch in die 100-Tage-Leistung und die Leistung vom 101. bis 240. Tag unterteilt. Die Zuchtwertschätzung wird für die Merkmale Milch-, Fett- und Eiweißmenge sowie Fett- und Eiweißgehalt durchgeführt. Dabei werden alle wichtigen Umwelteinflussfaktoren wie z.B der Betrieb (Management, Fütterung), das Ablammalter/Abkitzalter und die Trockenstehzeit berücksichtigt und rechnerisch korrigiert.

     

    Aus den Zuchtwerten für Milch-, Fett- und Eiweißmenge wird bei den Schafen mit einer Gewichtung von 43 : 25 : 32 % und bei den Ziegen mit 34 : 32 : 34 % schließlich der Milchwert (MW) errechnet. Bei männlichen Tieren muss die Sicherheit für den MW mindestens 50 % betragen, bei weiblichen Tieren muss eine Eigenleistung (100-Tage-Leistung) vorliegen.

     

     

    Die Daten zur Zuchtwertschätzung Fleisch stammen in erster Linie von Muskel- bzw. Fettdicke-Messungen mittels Ultraschall (jeweils zwei Messpunkte) und den dazugehörigen Lebensgewichten bei einem ungefähren Gewicht von 40 kg. Die ZWS wird in zwei Rassengruppen durchgeführt, zum Einen die Land- bzw. Bergschafe Merinoland und Jura, zum Anderen für die Fleischschafe Schwarzkopf, Suffolk, Texel, Dorper, Il de France und Berrichone. Die Zuchtwerte für tägliche Zunahmen, Muskeldicke und Fettdicke werden bei den Land- bzw. Bergschafen im Verhältnis von ca. 44 : 52 : 4 % und bei den Fleischschafen im Verhältnis 36 : 62 : 2 % zum Fleischwert (FW) kombiniert. Für die Zuwachsleistung eines Tieres spielt nicht nur die Veranlagung des Tieres selbst eine Rolle, sondern auch die Muttereigenschaften (v.a. Milchleistung) der Mutter des Tieres. Für diese genetische Komponente wird deshalb zusätzlich ein maternaler ZW für die täglichen Zunahmen veröffentlicht.

     

    Für die Wirtschaftlichkeit der Schaf- bzw. Ziegenhaltung sind nicht nur die Produktionsmerkmale Milch oder Fleisch wichtig, sondern auch ganz wesenlich die Kosten senkenden Fitnessmerkmale. Für diesen Merkmalsbereich der Fitness und Funktionalität werden daher ebenfalls zahlreiche Zuchtwerte geschätzt und veröffentlicht.

     

    Persistenz:
    Die Persistenz beschreibt den Verlauf der Milchleistung innerhalb der Laktation. Eine flache Laktaktionskurve lässt Vorteile hinsichtlich der Fütterung, Stoffwechselbelastung und Fruchtbarkeit erwarten. Die ZWS für die Persistenz wird für alle Rassen in der Milch-ZWS durchgeführt. Dazu werden die Standardlaktationen in drei 80-Tage-Abschnitte unterteilt und das Verhältnis der Milchleistung vom letzten zum ersten Laktationsdrittel als Persistenz-Merkmal verwendet. Beim Vergleich der besten und schlechtesten 20 Böcke/Widder nach Persistenz-Zuchtwert eine um ca. 7% höhere Milchleistung im letzten Laktationsdrittel auf.

     

    Zellzahl:
    Die Zellzahl gilt als Hilfsmerkmal für Eutergesundheit bzw. Mastitisresistenz. In der ZWS Zellzahl werden alle im Rahmen der Milchleistungskontrolle erhobenen Zellzahlwerte aus den ersten 8 Laktationen verwendet und für alle Rassen mit Milch-Zuchtwerten durchgeführt. DIe durchschnittliche Zellzahl der TÖchter der schlechtesten Böcke/Widder nach Zellzahl-Zuchtwert ist im Vergleich zu den Besten mehr als doppelt so hoch.

     

    Erstlammalter:
    Das Erstlammalter ist ein Hinweis auf die Entwicklung und Fruchtbarkeit der Jungtiere und daher wirtschaftlich relevant. Die ZWS für das Erstlammalter wird für die Bergschafrassen Tiroler Bergschaf, Braunes Bergschaf, Jura und Tiroler Steinschaf durchgeführt. Die Töchter der besten 20 Tiroler Bergschafwidder nach ZW Erstlammalter lammen das erste Mal um ca. 4 Monate früher als bei den schlechtesten Widdern.

     

    Der Gesamtzuchtwert ist ein Selektionsindex und stellt die mathematische Definition des Zuchtzieles dar. Die wirtschaftlichen Gewichte zur Berechnung des GZW gehen auf die im Forschungsprojekt zur Entwicklung der neuen